Von Brigitte Richter (Thierbach) - Hallo Oberland
Wie ein bunter Blumenstrauß mit vielen verschiedenen, wunderschönen Blüten, war das Neujahrskonzert im herrlichen Ambiente im Festsaal des Neuen Schlosses in Bad Lobenstein. Ein Sonntagnachmittag, über den viele Besucher des Konzertes noch eine lange Zeit reden werden, denn das Trio Karageorgiev aus Tschechien begeisterte mit klassischer Musik die Zuhörer.
„Lass die Seele tanzen“
war das Motto ihrer Darbietung. Und am liebsten hätte man auch das Tanzbein geschwungen, bei den herrlichen Walzerklängen, die einem in der Fantasie in einen ungarischen Tanzsaal versetzten.
Ein breites Spektrum wurde uns geboten, gespielt am Flügel, der Violine und am Violoncello von drei jungen Musikern, die wohl schon mit ihren Instrumenten auf die Welt kamen; so perfekt wurden diese beherrscht.
Einige Musikstücke kannte ich bereits und es freute mich besonders, sie in der Form zu hören. Brahms, Dvorak, Edith Piaf sagen wohl fast jedem Musikliebhaber etwas. Alle Komponisten mag ich nicht aufzählen; das kann man im Prospekt nachlesen. Es war einfach wieder toll.
Alle Gefühle im Körper wurden aktiviert: Von traurig, melancholisch, fröhlich, beschwingt, bis hin zu glücklich. Ja, Musik macht glücklich, wenn man sie versteht. Und glücklich sahen auch alle Zuhörer aus, als sie sich in der Pause miteinander unterhielten. Das Glas Sekt oder Saft, spendiert zum Neuen Jahr, vom amtierenden Bürgermeister kam da sehr gelegen, um sich einander zuzuprosten. Die Wünsche für Gesundheit und Frieden waren überall zu hören.
Wer einmal Gefallen an klassischer Musik gefunden hat, bekommt nicht genug davon, das stelle ich immer wieder an mir selber fest. Da nimmt man auch Inkauf, dass es schneit und stürmt, oder die Straßen glatt sind. Man möchte das kulturelle Erlebnis auf keinen Fall verpassen. Aber Petrus hatte ein Einsehen und schenkte uns gute Straßenverhältnisse.
Wie gewohnt waren die Plätze auf den etwa 100 Stühlen mit festlich gekleideten Menschen besetzt.
Dieser Ohrenschmaus war es wert, das Auto aus der Garage zu holen und der Musik der drei sympathischen, jungen Künstler zu lauschen.
Bilder: B.Richter
Im ersten Teil des Konzertes verzauberte Radka Karageorgiev das Publikum mit ihrer wunderbaren Sopran Stimme.
Man muss den Text, gesungen in italienisch z.B., nicht verstehen, um diese Musik genießen zu können. Musik versteht man auf der ganzen Welt, egal in welcher Sprache.
Der anhaltende Beifall und die wunderbare Zugabe für das Publikum waren eine Bestätigung dafür, dass es allen sehr gut gefallen hat.
Musik kann Geschichten erzählen; Musik kann verzaubern, kann traurig oder fröhlich machen. Schon früher in der Schule, als man uns unter Anderem Smetanas Moldau nahe brachte, konnte ich das tosende Brausen des Flusses, seine Stromschnellen, oder seinen stillen Lauf nachempfinden.
Dankbarkeit spüre ich in solchen Momenten, dass wir vor mehr als 50 Jahren eine Schulbildung genießen durften, die uns umfänglich aufs Leben vorbereitet hat, die uns Kunst und Kultur als etwas Wunderschönes vermitteln konnte.
Und als ich mich im Festsaal des Lobensteiner Schlosses zum Neujahrskonzert so umgeschaut habe, waren kaum junge Leute dabei.
Ich wünsche mir sehr, dass die Musik der alten Komponisten niemals in Vergessenheit gerät oder als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird. Und ich wünsche mir, dass es immer wieder junge Menschen gibt, die Interesse daran haben, ein Instrument zu erlernen.
Ein großes Lob für die 3 Musiker, die allen Zuhörern einen wunderbaren Nachmittag bereitet haben und ein großes Danke an die Organisatoren, die Gott sei Dank nicht die Lust verlieren, solche Events zu ermöglichen!
Zitat:
Viktor Hugo - „Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“